Was 2018 mich gelehrt hat
2018 hat mich gelehrt, dass…
… mit dem richtigen Plan (fast) nichts schiefgehen kann.
Üben, üben, üben – dafür wollte ich mir 2018 mehr Zeit nehmen. Die konkreten Massnahmen – Fahrtechnik Camp und Women´s Pro Camp – habe ich auch gemacht. Darüber hinaus habe ich mir allerdings wenig Zeit zum Üben genommen. Stattdessen bin ich gelaufen. Beim Training für den Tegernseelauf durfte ich als Schusterrunner erleben, was ich erreichen kann, wenn ich einem Plan folge und die richtigen Menschen an meiner Seite habe. Dass ich über mehrere Kilometer einen Schnitt unter 4:30 laufen und die ein oder andere Strava-Krone im Olympiapark erlaufen kann, hätte ich anfangs nicht gedacht!
… manchmal auch die langfristigste Planung nicht aufgeht.
Die Sommersonnenwende in den Bergen zu verbringen – ein grosser Traum von mir. 2018 ist er wahr geworden! Mit der Vorbereitung begann ich sehr früh und voller Vorfreude zusammen mit einer vielversprechenden und schönen Bergregion. Geplant war, dass Michael und ich mit den Mountainbikes nachmittags auf eine urige Berghütte radeln, dort zu Abend essen und uns dann draussen gemeinsam mit anderen Bergbegeisterten das Sommersonnenwendfeuer ansehen. Für den nächsten Tag stand eine Mountainbike Tour auf dem Plan. Ein lokaler Guide wollte uns die schönsten Trails zeigen. Im Prinzip lief es wie geplant ab – nur die Details waren anders als in meinem Traum. Und genau die machten den entscheidenden Unterschied: Bergrestaurant vor dem etliche Autos parkten statt uriger Berghütte, Bikeverbotsschilder statt legaler Trails, Massenveranstaltung mit Lifttransport statt gemütlichem Sommersonnwendfeuer. Weiter möchte ich gar nicht ins Detail gehen. Kurz: es kam ganz anders als abgesprochen – trotz Planung von langer Hand.
In Abstimmung mit der Region habe ich mich gegen einen Blogpost darüber entschieden – er hätte keinen Mehrwert für euch gehabt. In diesem Blogpost wollte ich euch aber kurz davon erzählen. Denn solche Missverständnisse gehören genauso zum Leben wie die Instagram-Momente. Ob ich dieses Jahr nochmal einen Anlauf wage? Das steht in den Sternen. Wenn dann als Kontrastprogramm – spontan und unabhängig. Viel Zeit in die Vorbereitung werde ich jedenfalls nicht stecken 😉
… sich Alltag und kleine Abenteuer nicht ausschliessen.
Wer erinnert sich noch an meinen Overnighter auf die Tutzinger Hütte und zum Alten Wallberghaus? Ich habe das ganze Jahr über sehr oft daran gedacht. Vor allem an die Energie, die mir diese Mikro-Abenteuer geben! Ich sollte spontane Gelegenheiten um mit dem Radl in die Berge zu gehen viel öfter wahrnehmen, als ich es tatsächlich tue.
… mich Themen eines Tages einholen, vor denen ich mich lange gedrückt habe.
2018 war dieses Thema meine Altersvorsorge. Richtig, die Rente hat wenig mit Bergen, Trails und Brotzeit zu tun. Weil das Leben (leider) nicht nur aus happy Trails besteht, sondern auch Spassfreieres zu bieten hat und dies ein persönlicher Blogpost ist, habe ich mich entschieden, davon zu erzählen. Ich halte mich kurz – versprochen!
Anfangs war es ein Thema meiner Mutter. Ihr Renteneintritt steht in ein paar Jahren bevor und sie überlegt, wie sie ihr Leben mit ihrer kleinen Rente dann gestalten kann. Unsere Gespräche warfen zwei drängende Fragen für mein eigenes Alter auf: Wie gross ist meine eigene Rentenlücke überhaupt? Und wie kann ich meine Mutter unterstützen? Sie hat so viel für meine drei Geschwister und mich getan – ich möchte ihr gerne etwas zurückgeben. Dafür musste ich mir aber erstmal einen Überblick verschaffen. «Das überlasse ich einem Profi», dachte ich und wandte mich an eine unabhängige Finanzberaterin. Ihre Analyse war wider Erwarten wenig hilf- und aufschlussreich, denn sie hat lediglich die Informationen, die ich ihr gegeben hatte, in ein Tool eingegeben. Das hätte ich auch selbst machen können. Ihre Prognose für meine finanzielle Zukunft war sehr düster. Vorschläge, wie ich sie aufhellen kann, hat sie nicht gemacht. Mit diesem dunklen Ausblick wollte ich nicht leben – schliesslich bin ich sehr gut ausgebildet und habe noch ein langes (Berufs-)Leben vor mir! Also habe ich Bücher und Blogs gelesen, Podcasts gehört, mich hingesetzt um meine fixen Einnahmen und Ausgaben aufzulisten und für die variablen Kosten ein Haushaltsbuch geführt.
Lange habe ich mich darum gedrückt, mich um meine Altersvorsorg zu kümmern. Immer gab es scheinbar Dringenderes und Wichtigeres – nicht zuletzt eine Runde mit dem Mountainbike zu drehen. Ich bin froh, das Thema endlich in die Hand genommen zu haben. Es fühlt sich erwachsen und gut an. Und wenn ich mir mein Ziel vor Augen halte – im Alter weiter unbekümmert happy Trails zu fahren 😉 – dann fällt es mir gleich viel leichter, Zeit mit Zahlen zu verbringen. Denn ein bisschen gibt es in diesem Jahr in puncto Altersvorsorge noch für mich zu tun.
… gar nicht fliegen (doch) keine Lösung für mich ist.
Wer den Blogpost zu meinen Plänen für 2018 gelesen hat, weiss, dass ich mir für 2018 vorgenommen hatte, mich möglichst nachhaltig zu verhalten. Keine Angst – es folgt keine Auflistung, was ich alles dafür tue. Im Gegenteil: Es gibt noch so vieles, was ich anders und besser machen kann!
Auf dem Blog oder Instagram thematisiere ich das nicht oder nur sehr selten, weil ich Nachhaltigkeit aktuell als «Modethema» wahrnehme, das auch Influencer aufgreifen, die in meinen Augen alles andere als ressourcenschonend leben (modische Klamotten, Plastikverpackungen, Flüge etc.).
Das hält mich aber natürlich nicht davon ab, trotzdem zu versuchen ein möglichst nachhaltiges Leben zu führen – getreu dem Motto «machen ist besser als sprechen». Flugreisen sind meiner Meinung nach ein großer Hebel. Deswegen bin ich 2018 privat nicht geflogen (beruflich liessen sich eine Handvoll Flüge nicht vermeiden; wann immer möglich, habe ich aber den Zug genommen). Das war nicht leicht – oft habe ich mit mir gerungen. Ich könnte stolz auf mich sein. Das bin ich aber nicht, denn ich muss mir nun eingestehen, dass gar nicht fliegen für mich nicht die Lösung ist. Dass ich zu egoistisch bin um auf Flugreisen zu verzichten. Denn nichts anderes ist meine Neugier, die Welt zu entdecken. Zur Schadensbegrenzung werde ich meine Flüge kompensieren. Das fühlt sich für mich zwar nach freikaufen an – es ist aber besser als nichts zu tun, beruhige ich mein schlechtes Gewissen.
Was ich in 2019 vorhabe, verrate ich im folgenden Blogbeitrag.
Das war ein sehr persönlicher Blogpost. Jetzt bin ich ganz neugierig von euch zu lesen, was ihr 2018 gelernt habt? Natürlich freue ich mich auch über einen Kommentar, was euch auf Rumpeldipumpel im letzten Jahr besonders gut oder gar nicht gefallen hat – gerne auch von den «stillen» Leserinnen und Lesern 😊