Mitten in München einmal rund um die Uhr Mountainbiken - 24 Stunden Rennen 2019

Mitten in München einmal rund um die Uhr Mountainbiken - 24 Stunden Rennen 2019

Wer meinen Blog regelmässig liest, der weiss, dass das 24-Stunden-Rennen im Olympiapark München am 13./14. Juli einer der ersten Termine war, der in meinem Kalender für 2019 stand

Team Revival nach 5 Jahren

Letztes Wochenende war es soweit: 5 Jahre nach meinem ersten und einzigen 24-Stunden-Rennen steht das Achter-Mixed-Team aus 2014 in fast der gleichen Besetzung wieder am Start. Sophie, Basti, Jörg, Christopher und ich haben zwei neue Teammitglieder: Pia und Jörg. Wer jetzt denkt ‘Moment, sie schreibt Achter-Team, nennt aber nur 7 Namen, sie hat ein Teammitglied vergessen‘ der hat aufmerksam gelesen. Unser achter Fahrer ist leider krank geworden, sodass wir zu siebt im Achter-Mixed-Team starten.

Die Strecke: kurz und schnell

Aufgrund des Wetterberichts, der Regen vorhersagt, wird die ursprünglich ausgeschriebene Strecke, die normalerweise über den Olympiaberg und bei Regen sehr glitschig werdende Pflastersteine führt, im Vorfeld von den Veranstaltern verändert. Die den Wetterbedingungen angepasste Strecke ohne Olympiaberg ist 4,5 Kilometer lang mit nur wenigen Höhenmetern. So richtig verausgaben kann man sich natürlich trotzdem!

Unsere Strategie: Teams im Team

Nachdem alles aufgebaut ist, besprechen wir unsere Strategie: wir bilden 2er Teams, die abwechselnd 1 bis 2 Runden fahren bis jedes 2er Team insgesamt 8 Runden gefahren ist. Je nach Fahrer dauert eine Runde in unserem Team zwischen knapp 7 und guten 10 Minuten. Jedes Team ist also etwa 1 Stunde bis 1 Stunde und 20 Minuten unterwegs. Dadurch haben die Teams zwischen ihren Einsätzen ausreichend Pause um mit ihren Tellern im Catering Zelt Pasta oder belegte Brote zu holen (um Müll zu vermeiden, ist Einweg-Geschirr verboten, jeder hat sich Geschirr und Besteck mitgebracht - das finde ich super), sich umzuziehen, zu duschen oder anzufeuern. In der Nacht wollen wir die Rundenzahl pro Team erhöhen, sodass sich jeder ein paar Stündchen am Stück hinlegen kann. 


Da waren es nur noch 5

„Abbruch, Abbruch“ schallt es aus den Lautsprechern. Es ist kurz vor halb acht. Wir sitzen regengeschützt in unserem Fahrerlager Wechselzone und Zieleinfahrt im Blick. Starker Regen prasselt auf das Zelt über uns - nicht das erste Mal heute. Der Regen ist allerdings nicht der Grund für den Abbruch. Zu dieser Massnahme hat der starke Wind, der das Zieltor und ein Absperrgitter umgeblasen hat, die Veranstalter veranlasst. Rasch stellt sich heraus, dass der Rennabbruch eigentlich nur eine Rennunterbrechung ist: Um 20:30 treffen sich alle Fahrer, um gemeinsam mit dem Veranstalter eine Entscheidung über den weiteren Rennverlauf zu treffen. 

Von Weiterfahren bis Rennabbruch stehen verschiedene Optionen zur Wahl. Wobei ersteres vor dem Hintergrund des starken Winds, den der Deutsche Wetterdienst für die Nacht voraussagt keine Option ist. Per Handzeichen wird abgestimmt. Für die Option „Neustart um 5 Uhr“ gehen die meisten Hände in die Luft.

Neustart um 5

Das Stimmungsbild in unserem Team ist nicht einheitlich: 2 möchten abbrechen, der Rest des Teams entscheidet sich für weiterfahren. Ab 5 Uhr bestreiten wir am nächsten Morgen in reduzierter Besetzung die verbleibenden 7 Stunden des 24 Stunden Rennens, das durch die wetterbedingte Rennunterbrechung zu einen 14,5 Stunden Rennen geworden ist.


4. oder drittletzter Platz - es kommt auf den Kontext und die Perspektive an

Wir machen den 4. Platz. Von vorne betrachtet ist das eine gute Platzierung. Es sind allerdings nur 6 Teams in der Kategorie 8er Mixed gestartet. Von hinten betrachtet sind wir also das drittletzte Team. Unser 4. Platz ist gleichzeitig auch der drittletzte. Wir freuen uns trotzdem über das Ergebnis und darüber, zu fünft das Rennen zu Ende gefahren zu sein und vor allem den Spass im Regen und Schlamm nicht verloren zu haben. 

Mitten in München einmal rund um die Uhr Mountainbiken

Fahrtechnisch ist das 24h RACE keine grosse Herausforderung, der Singletrail-Anteil ist gleich null. Trotzdem hat mir das Rennen grossen Spaß gemacht - vor allem wegen des Teams. Aber auch, weil es für mich ein besonderes Erlebnis ist, im Olympiapark München, mitten in „meiner“ Stadt einmal rund um die Uhr mit meinem Mountainbike fahren zu können - dank abgesteckter Strecke und Rennen so schnell wie möglich.


 Die 17. Auflage des 24h RACE im Olympiapark in München findet am 29./30. August 2020 statt.


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