Von München aus mit dem Zug in die Berge - 5 Tipps für Mountainbikerinnen und Mountainbiker

Von München aus mit dem Zug in die Berge - 5 Tipps für Mountainbikerinnen und Mountainbiker

Wer mit seinem Mountainbike am Bahnhof zurückgelassen wurde, weil der Zug so überfüllt war, dass er oder sie sich nicht einmal mehr mit eingezogenem Bauch und abgenommenen Rucksack dazu quetschen konnte, fährt sehr wahrscheinlich nie wieder Zug, wenn er oder sie ein Fahrrad dabei hat, sondern nimmt das Auto. Jemand, der kein Auto besitzt, hat diese Option nicht. Wenn er weiterhin mit seinem Fahrrad Berge hoch und runter fahren möchte, entwickelt er aus seinen Erfahrungen Tipps, die ihm helfen, mit Zug und Fahrrad entspannt in die Berge und wieder zurück nach München zu kommen. Dieser jemand ohne Auto war ich viele Jahre - erst seit 2021 habe ich ein Auto.

Seit ich 2009 mit dem Mountainbiken angefangen habe, nutze ich den Zug, um in die Berge zu kommen – sei es für eine Tagestour am Tegernsee, einen Fahrtechnik-Workshop, den ich im Süden Münchens gebe, ein Bike-Wochenende in Davos oder eine Mehrtagestour, die ich in den Dolomiten guide. Auf meinen Zugfahrten habe ich viel erlebt und erfahren und bin zu folgender Erkenntnis gekommen: wenn ich ein paar Punkte beachte, ist der Zug auch mit Fahrrad ein gutes Verkehrsmittel. In diesem Blogartikel teile ich meine 5 Tipps, wie du möglichst entspannt von München aus mit dem Fahrrad im Zug in die Berge und auch wieder zurückkommst.

Tipp #1: Nimm einen frühen Zug – auf der Hin- und auf der Rückfahrt

Meine Erfahrung zeigt, dass der Großteil der Münchner und Münchnerinnnen es am Wochenende entspannt angeht und erst nach einem gemütlichen Frühstück in die Berge fährt. Vor allem für Wanderer spricht nichts dagegen, denn ein Sitzplatz ist leichter zu finden als einen der begrenzten Fahrradstellplätze. Wenn ich die BRB um kurz nach 7:00 nehme, bekomme ich sowohl am Samstag als auch am Sonntag einen Platz für mein Fahrrad und für mich. Wer früh losfährt, der ist auch früh von seiner Tour zurück und kann somit einen Zug nehmen, bevor die vielen anderen Bergbegeisterten die Rückfahrt antreten (siehe auch Tipp #3 und #4).

Tipp #2: Steige am Hauptbahnhof ein

Wenn du ein Fahrrad dabei hast, empfehle ich, an der Startstation einzusteigen und 10 bis 15 Minuten vor Abfahrt da zu sein. So kannst du in Ruhe einen Platz für dein Fahrrad und dich suchen. Wenn du an einer späteren Station – bei der BOB zum Beispiel an der Donnersberger Brücke – zusteigst, besteht das Risiko, dass die Plätze bereits belegt sind.

Tipp #3: Fahre möglichst von einer Startstation aus zurück 

Plane deine Tour am besten so, dass sie am Startpunkt einer Bahnlinie endet und du mindestens 10 bis 15 Minuten vor der Abfahrt da bist – am Tegernsee zum Beispiel in Tegernsee statt in Gmund und Richtung Tölzer Land in Kochel am See statt in Benediktbeuern. Genau wie bei der Hinfahrt hast du so die größten Chancen auf einen Stellplatz für dein Fahrrad und einen Sitzplatz für dich. Steigst du später zu, kann es sein, dass schon alle Plätze belegt sind. Im besten Fall musst du – mit müden Beinen – die ganze Rückfahrt stehen. Im worst case wirst du am Bahnhof zurückgelassen und musst auf den nächsten Zug warten. Ich spreche hier aus Erfahrung. Mir ist es in Gmund schon passiert, dass ich zwar noch einen Platz bekommen hätte, aber mein Fahrrad nicht. Ein anderes Mal haben weder ich noch mein Fahrrad reingepasst und ein weiteres Mal hat der Schaffner aus Sicherheitsgründen den Zustieg weiterer Fahrgäste untersagt. Das war für mich natürlich ärgerlich. Aber auf die Mitnahme von Fahrrädern besteht kein Anspruch. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als auf den nächsten Zug zu warten. Zum Glück gibt es unweit des Bahnhofs eine Eisdiele in der ich mir die Wartezeit versüsst habe.

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Tipp #4: Nutze die Zwischenzüge der BOB

Am Wochenende setzt die BRB zu den Stosszeiten in der Früh und am Nachmittag Zwischenzüge ein. Wenn du also mit der BOB unterwegs in die Berge bist, dann nutze die Zwischenzüge der BRB – sie sind in der Regel weniger stark ausgelastet. 

Tipp #5: Ziehe Wochentage dem Wochenende vor und am Wochenende den Samstag dem Sonntag

Wenn du flexibel bist und auch unter der Woche mit dem Zug in die Berge zum Mountainbiken fahren kannst, mache einen Wochentag zu einem Bergtag. Bist du aufs Wochenende angewiesen, dann ist Samstag der bessere Tag, um dich vom Zug zu den Startpunkten deiner Mountainbike-Touren fahren zu lassen, denn samstags ist im Zug in der Regel weniger los. Was das Wetter samstags macht, ist natürlich eine andere Frage.


Welches ist dein präferiertes Verkehrsmittel, um in die Berge zu kommen? Und warum?


Artikel aktualisiert am 1. Juni 2023


Titelbild: Andreas Stutz

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